Eine alte Dame unternimmt eine Reise in ihre Vergangenheit: „… Ich kam im April 1925 auf Hanswarft zur Welt. Dass ich in die Goldenen Zwanziger Jahre hineingeboren wurde, erfuhr ich Jahrzehnte später. Die Hallig war noch nicht mit der Strom- und Wasserversorgung des Festlandes verbunden. Das war die Ausgangslage. Sie war nicht gerade golden, kam mir aber so selbstverständlich vor wie alles andere – die Warften, die Fennen, der Deich und das Meer …“.
Auf einem Eiland in der Nordsee geraten Fiona Nissen, der wissensdurstige Geschichtsstudent Benno sowie Patty, eine lebenslustige Amerikanerin, in den Strudel der Gezeiten. Das Meer nimmt und das Meer gibt. In der unverwechselbaren Landschaft Nordfrieslands spinnt der Roman die Geschichte der Hallig Hooge in den 30er und 40er Jahren. Leser atmen die Salzluft des Wattenmeeres ein und hören plattdeutsche Wortfetzen.
Fiona Nissen beginnt bei ihrer Kindheit: „… Irgendwann kam Moder, pustete die
Kerze aus und sagte: ,Nu sloopt schöön un deep.‘ … „Deine früheste Kindheitserinnerung ist …?“, fragt Benno und Fiona antwortet: „Furcht“.
… „Wie habt ihr auf der Hallig den Kriegsbeginn erlebt?“
„Schwer zu sagen, 1939 war ich vierzehn.“
„Du bist der Historiker, Benno. Das musst du erforschen“, meint Patty.
Die beiden spüren: Das Geschehen hinter dem Horizont, der ‚Zeitgeist‘ des Festlandes, verdüsterte die Wolkenschattenspiele der Halligkinder. Während Fiona hierüber bereitwillig Auskunft gibt, kommen Benno und Patty einem Geheimnis der Friesin auf die Spur. Aber nicht nur Fiona, auch die Amerikanerin scheint etwas zu verbergen…
Helmut Manthey, geboren 1952, war als Volkswirt in der staatlichen Verwaltung tätig. Im Ruhestand verwirklichte er seinen Lebenstraum: einen Roman zu schreiben, der auf der Hallig Hooge spielt – dem Sehnsuchtsort seiner Kindheit. Hier verbrachte er sämtliche Schulferien. Der Autor lebt mit seiner Frau in Norddeutschland.
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